Editores Medicorum Helveticorum1334SGIM in Bulle
Leis tungserbr ingung wird in einem Qualit ätsma-nagementsys tem abgebilde t. Wir sind überzeugt,
dass die Qualit ätskr iterien sowohl einen minimalen
Standar d abbilden müssen, als auch die Weiterent-
wicklung des Fachgebie tes der Inter nistischen Reha-
bilit ation fördern sollen. Dabei soll die Anzahl der
Kriterien auf ein Minimum besc hränkt werden, sich
nahtlos in den klinisc hen Allt ag integ rieren, eine ef-
fektiv e und effiziente Leis tungserbr ingung fördern
und die stete Weiterentwic klung des Fachbereichs
anstossen und un terstützen.
Definition der Internistisc hen R ehabilit ation
Naturg emäss gibt es Über schneidungen zur geri-
atrischen Rehabilit ation, onk ologisc hen Rehabilit a-
tion und den bekannten, moder n oft als organspe-
zifisc he Rehabilit ation bezeic hne ten Gebie ten (z. B.
pulmonale Rehabilit ation, kardiale Rehabilit ation,
musk ulosk elettale Rehabilit ation und teilw eise auch
zur neur ologisc hen Rehabilit ation). Betrachtet man
den Mensc hen als eine bio-psy cho-sozio-spir ituelle
Einheit, so ist evident, dass eine Aufteilung in ver-
schiedene Fachdisziplinen dem Behandlungser folg
nicht immer förderlich ist. In den oft komplexen
Situationen bietet sich eher eine multipr ofessionelle
Zusammenarbeit an. Aufgrund seiner breiten Wei-
terbildung ist der Facharzt für Allgemeine Inner e
Medizin eine ideale Instanz, um aus den vorhand e-
nen Fachkompetenzen die notwendigen Schlüsse zu
ziehen und die Synt hese für die Behandlung inter -
nistischer P atienten zu er stellen.
Indikatoren
aufnahmeindik atoren
Die Rehabilit ationsindik ation ist vom Behinde-
rungsg rad und vom Rehabilit ationspo tential abhän-
gig. Der Behinder ungsg rad umsc hreibt primär , wie
weit der Betroffene in seiner autonome n Lebensfüh-
rung (Partizipation) eingeschränkt ist. Sekundär wer-
den Struktur -, Funktions- und Aktivit ätseinsc hrän-Stephan Eber hard
Präsident Arbeitsgruppe
Inter nistische R ehabilit ation*
SGIM
* Die Liter atur ang aben finden
sich unter www .saez.c h
→ Aktuelle N ummer oder
→ Ar chiv → 20 12 → 37 .
Korrespondenz:
Dr. med. S tephan Eber hard MBA
Berner Klinik Mont ana
CH-3963 Cr ans-Mont ana
eberhard.stephan[at]
bernerklinik .chInternistische Rehabilit ation ist ein gesundheits-
und autonomieor ientier ter Prozess, der alle koordi-
nierten Massnahmen medizinischer , pädag ogischer
und sozialer Art umfasst, die es dem Kranken er-
mög lichen, krankheits- oder therapiebedingt e Ein-
schränkungen zu über winden und wieder eine op-
timale physiologische, psychologisc he und soziale
Funktionalit ät zu erlangen, in der Art, dass er sein
Leben aus eigener Kraft in grösstmög licher Autono-
mie gestalten und seinen Platz in der Gesellschaf t
wieder einnehmen k ann.
* Arbeitsg ruppe Inter nistische
Rehabilit ation:
Dr. med. Jürg Be rchtold, R eha
Chr ischona, Bürger spit al Basel
Dr. med. W erner K arrer,
Luzer ner Höhenkl inik Mont ana
Dr. med. Susi S töhr,
SUV A Luzer n
Dr. med. S tefan Bac hmann,
Klinik en V alens
Dr. med. P atrick Konie tzny,
Klinik A delheid, U nter äger i
Dr. med. Nic Ze rkiebel,
Klinik Susenberg Zürich
Dr. med. Die ter Br eil,
Kantonsspit al Olten
Dr. med. W anda Bosshar d,
Hôpit al de La vaux
Prof. Dr. med. Anne-Françoise
Allaz, U niversitätsspit al Genf
Dr. med. Ber nard Da vy,
Cliniq ue La Lign ière, Gland
Dr. med. Olivier Berclaz,
Cliniq ue Bois-Bougy , Ny on
Dr. med. Josef P erseus, Zür cher
Höhenklinik Da vos Cla vadelSGIM OrGanIS atIOnen der ÄrzteSc haft
Editores Medicorum HelveticorumSchweizer ische Ärztezei tung | Bull etin des médecins suisses | Bolle ttino dei medici svizzer i | 2 012;93: 3 7 1335kungen besc hrieben. Das Rehabilit ationspo tential
kann man dahingehend definier en, dass bei gegebe-
ner Einschränkung sowohl ein realistisches Rehabili-
tationsziel auf Partizipationse bene, als auch eine
entspr echende Motivation für die Rehabilit ations-
behandlung be i Patient und U mfeld v orliegen.
Spezifisc he Indik ationen kann man z. B. wie folgt
ausdrüc ken:
– Inter nistische Erkrank ungen, die eine rehabilit a-
tionswür dige Partizipationss törung verursachen,
bei gegebenem R ehabilit ationspo tential
– Partizipationseinsc hränk ungen bei Vorliegen
mehr ere, aktiv er und behandlungsbedür ftiger
Krankheiten und Leiden (auc h postoperativ e Zu-
stände)
– Beeintr ächtigung der Aktivit äten und der Teil-
habe u. a. im Bereich der Mobilit ät, der Kommu-
nikation, der Selbs tversorgung, des häuslic hen
Lebens, der inter personellen Beziehungen, dem
Broterwerb, der Freizeitges taltung, dem Um gang
mit Stress und ander en psychischen Anforderun-
gen, bedeutender Lebensber eiche (Schule, Aus-
bildung, Spir itualit ät) sowie dem gemeinsc hafts-/
sozialen und s taatsbürger lichen Leb en.
Für den Über tritt in die Rehab ilitationsabteilung
oder das ambulante Rehabilit ationspr ogramm sollte
der appar ativ e und personell aufw endige Teil der
Diagnos tik abgesc hlossen sein. Die Pflege und Be-
handlungsf ortführ ung muss in der Rehabilit ations-
einr ichtung g arantier t werden k önnen.
Wir schlagen vor, dass jede Rehabilit ationsein-
richtung Aufnahmekr iterien im Rahmen der vorhan-
denen Aufträge und Kompetenzen erstellt. Gener ell kann die Indik ation sowie die Zuteilung in ambu-
lante und stationär e Einr ichtungen nach folgendem,
von der onk ologisc hen Rehabilit ation in der Schweiz
über nommenem Sc hema [5] gesc hehen (A bb. 1).
Prozessindik atoren
– Eine Einrichtung für Inte rnistische Rehabi lita-
tion verfügt über an das Patientengut angepass te
klinisc he Behandlungspfade. Ebenso sind der
Aufnahme-, der Entlassungspr ozess und der Ziel-
setzungspr ozess definier t.
– Die Einr ichtung verfügt über wirkungsv olle Ins-
trumente der Pr ozessk oordination.
– Die Zielse tzung auf Ebene der Partizipation ist
für jeden P atienten ind ividuell dok umentier t.
– Für spezielle Frages tellungen je nach Tätigk eit
besteht ein definier ter Konsiliar diens t (z. B. Chir -
urgie/Or thopädie, Psychiatrie, Kardiologie, Pneu-
mologie, Onk ologie, Rheumat ologie, Infektiolo-
gie usw .)
– Es ist eine Notfalleq uipe definier t, welche die
Notfall versorgung und den Basic Life Suppor t
inner t Minutenfr ist sic herstellt.
– Es bestehen geeigne te Systeme zur Telekommu-
nikation (z. B. Mobiltelef on, elektr onisc hes Dos -
sier inter netbasier t usw .), damit jederzeit ein Arzt
erreichbar ist, der entspr echende Sofortmass-
nahmen einleiten kann.
– Der ärztlic he Diens t ist bei medizinisc her Not-
wendigk eit jederzeit nach spätes tens 15 Minuten
am P atienten.
– Die Einr ichtung führ t regelmässige Outcome-
messungen dur ch.
abbildung 1
Algorithmus zur Bes timmung, ob s tationär e oder ambulant e internistische R ehabilit ation indizier t ist.
Transpor t sinn voll
mög lich
Transpor tfähigk eit gegeben
Rehabilisationsk oordinatio
Veröffentlicht:
18 Januar 2024
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Festanstellung
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Bulle
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Schweizer ische Ärztezeitung | Bulle tin des médecins suisses | Bolle ttino dei medici svizzer i | 2 012;93: 3 7aufgaben, ziele und Strukturen
die Internistische rehabilitation
Die Rehabilit ation ist ein wichtiger und wachsen-
der Bestandteil der moder nen Medizin. Bei der zu-
nehmenden Multimorbidit ät der Rehabilit ations-
patienten kommt dem Facharzt für allgemeine In-
nere Medizin sowie dem Bereich der Inter nistischen
Rehabilit ation immer grösser e Bedeutung zu [1]*.
Die Arbeitsg ruppe Inter nistische Rehabilit ation der
SGIM legt im folgenden und im Ansc hluss an den
2007 erschienenen Artikel von Werner Karrer in der
Schweizer Ärztezeitung [2] zur Inter nistischen Reha-
bilit ation ein Struktur papier vor, das Vorschläge als
Empfehlungen beinhalte t und als Disk ussions-
grund lage für zukünftige Entwic klungen im Bereich
der Inter nistischen R ehabilit ation dienen soll.
Der Facharzt für Allgemeine Inner e Medizin ist
dahingehend ausgebilde t, dass er fähig ist, die meis-
ten Krankheiten des erwachsenen Mensc hen zu dia-
gnos tizier en, zu behandeln sowie die Langzeitbe-
handlung und auch die Rehabilit ation sicherzus tel-
len. Dies mac ht er eigen verantw ortlich oder unter
Hinzuziehen ent sprechender Fachspe zialis ten [3].
In der Inter nistischen Rehabilit ation ist der
Facharzt für Allgemeine Inner e Medizin die Dreh-
scheibe für die Patientenbehandlun g, die er gleich-
berechtigt mit ander en Fachdisziplinen vornehm en
kann. Unter Rehabilit ationsmedizin verstehen wir
die medizinisc he Behandlungsme thode, die zum
Ziel hat, die Partizipationsfähig keit des Patienten zu
erhalten oder zu verbesser n. Dabei besc hreibt die
Partizipation das Einbezogensein in eine Lebenssitu-
ation. Die Fähigk eit, an einer Lebenssituation teilzu-
nehmen, ist abhängig von den Funktionen und Akti-
vitäten, die ein Mensc h in seiner üblic hen Um welt,
respektiv e in seinem sozialen Um feld, benö tigt, um
ins gesellsc haftliche Leben einbezogen zu sein. Reha-
bilit ationsmedizin erfolgt unter fachärztlic her Lei-
tung im inter disziplinär en und multipr ofessionel len
Team. Die Inter nistische Rehabilit ation wird in der
Regel durch den Facharzt für Allgemeine Inner e
Medizin geleite t.
Die Rehabilit ationsmedizin arbeite t immer auf
vorgängig zusammen mit dem Patienten definier te
Rehabilit ationsziele hin, die schwerge wichtig im Be-
reich der Partizipationsfähigk eit des Patienten ange-
siedelt sind. Als Denkmodell dient der Rahmen der
Inter nationalen Klassifik ation der Funktionsfähig-
keit und Behinder ung (ICF) [4]. Das Rehabilit a-
tions team wird ärztlic h geführ t, die Leis tungen koor-
dinier t und anhand von definier ten klinisc hen Pfa-
den applizier t.
Die Sicherstellung einer adäq uaten Qualit ät der
Firma: Clinique Bernoise Montana
Einsatz
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